Weinweg zu Fuss
Les Coteaux du Soleil
Auf dem Weinweg
Entlang der Rhone gibt es einen Weinweg der
zu Fuss, mit dem Rad oder per Auto von Martigny bis Leuk führt. Ein
„Topoguide“, im Tourismusbüro erhältlich, erläutert die genaue Route und
empfiehlt Adressen für gutes Essen und Trinken, Übernachtungen und
Weinspezialitäten der gesamten Region. Er lädt auch ein, die Winzer und
Kellermeister kennenzulernen. Mit seiner Aussicht über das Rhone-Tal und
die Winzerdörfer wird der Weinweg das ganze Jahr über genutzt, sofern
das Wetter es erlaubt.
Der Weg entlang der „Sonnenhänge“ Coteaux du Soleil
Die
Gemeinden Ardon, Chamoson, Conthey und Vétroz haben sich zu einem
„Verbund der Sonnenhänge“ zusammengeschlossen (Association desCoteaux du Soleil),
der nun 22% des Walliser Weingebietes umfasst. Ohne ihre Identität
aufzugeben, steigern die Gemeinden im Verbund den Wiedererkennungswert
der Region und können so das "Terroir" noch bekannter machen.
Ardon
Das
Wappen von Ardon zeigt zwei Schlüssel, von denen es heisst, der eine
öffne den Weinkeller und der andere das Himmelreich… historisch schwer
zu belegen. Sicher ist, dass die Gemeinde von der Ebene bis zu den
Gipfeln reicht, die den Himmel zu berühren scheinen. Und dass ihre Rebberge
auf 164 ha wahre Schätze hervorbringen. Die Weinberge ziehen sich in
Terrassen bis auf 700 m Höhe hinauf. Pinot Noir (37 ha), Gamay (34 ha)
und Fendant (26 ha) bedecken 60% der Fläche des Weingebietes von Ardon.
Der Fendant wird hauptsächlich auf Terrassen mit sehr kalk- und
mineralhaltigen Boden angebaut. Mit 20 ha liegt der Johannisberg
(Sylvaner) dem Spitzen-Trio dicht auf den Fersen. Zu den Spezialitäten
(47 ha) zählen die Weissweine Petite Arvine, Ermitage (Marsanne),
Humagne Blanche oder Pinot Blanc und zu den Rotweinen Humagne Rouge,
Syrah, Cornalin oder Merlot.
Conthey
Mit
seinem Weingebiet von 380 ha ist Conthey die drittgrösste
Weinbau-Gemeinde im Wallis, nach Chamoson und Sitten. Wein spielt hier
seit langer Zeit eine wichtige Rolle: der Wein von Conthey wurde
vermutlich bereits im Mittelalter ins Bernerland und in die
Zentralschweiz exportiert. „Hier wächst der beste Rotwein des Landes, in
exquisiter Qualität und in so grosser Menge wie sonst nirgends“,
bezeugen Schriften aus dem Jahre 1815 (Dr. Hildebrand Schiner).
Der grosse Abstand zwischen dem tiefsten Punkt der Ebene - im Schwemmland der Morge (468m) - und dem höchsten Punkt auf 940m führt dazu, dass eine Verzögerung der Reifezeit von 7 bis 15 Tagen entstehen kann.
Das
Weingebiet von Conthey liegt auf einem hauptsächlich kalkhaltigen Boden
(Kalk- und Lehmschiefer). Es gedeihen hier mehr als 30 Rebsorten;
54% sind Rotweine und 46% Weissweine. Der Fendant übertrifft die
anderen Sorten mit einer Fläche von 33%, gefolgt vom Pinot Noir (25%)
und dem Gamay (12%). Der Chardonnay belegt ebenfalls einen wichtigen
Platz. Diese weltweit verbreitete Rebsorte ist in den 1980er Jahren im
Wallis eingeführt worden und wird vor allem für Schaumweine verwendet.
Im
restlichen Weinbaugebiet findet man Weisswein-Spezialitäten wie Petite
Arvine, Heida (Païen), Malvoisie und Amigne. Bei den Rotweinen sind
Humagne Rouge, Syrah und Cornalin erwähnenswert.
Vétroz
Das
Weingebiet von Vétroz erstreckt sich über 172 ha. Es liegt
grösstenteils in der ersten Zone des Hanges, da die Gipfel zur Gemeinde
Conthey gehören. Ein kleiner Teil bedeckt ausserdem den Schwemmkegel der
Lizerne in Balavaud.
Die
Reben werden von einem ganz besonderen Boden genährt, nämlich von
schwarzem Lehmschiefer, der aus Meeres-Sedimenten besteht, die sich hier
vor 160 bis 170 Millionen Jahren abgelagert haben.
Das
Gebiet zählt etwa zwanzig Rebsorten. Die Amigne, die besonders gut auf
dem speziellen Boden von Vétroz gedeiht, führt die Liste als
unangefochtene Königin an. Sie bedeckt 16% der Weinbaufläche. An der
Spitze der Hauptsorten des Wallis findet man das Trio Fendant (23%),
Gamay (21%) und Pinot Noir (18%). Unter den grossen Weissweinen möchten
wir Petite Arvine, Johannisberg, Muscat, Ermitage oder Malvoisie
erwähnen; unter den Rotweinen: Syrah, Cornalin, Gamaret oder Humagne
Rouge.
Die Amigne, Symbol von Vétroz
Mit
der Amigne erfreut sich das Weingebiet von Vétroz eines seltenen
Schatzes. Das Wallis zählt insgesamt 40 ha dieser weltweit einzigartigen
Rebsorte, davon 30 ha auf dem Gebiet von Vétroz. Diese weisse Rebe, die
vermutlich bereits von den Römern eingeführt wurde, hat die Fähigkeit,
sich grossartig in verschiedener Weise zu entfalten: als trockener Wein,
markhaltig, weich oder überreif. Als Orientierungshilfe haben die
Winzer und Kellermeister von Vétroz sich mit dem sinnigen Symbol der
Biene zur Angabe des Restzuckergehaltes verpflichtet : eine Biene auf
dem Etikett bedeutet einen niedrigen Zuckergehalt zwischen 0 und 8 Gramm
pro Liter, zwei Bienen 9 bis 25 und drei mehr als 25 Gramm pro Liter.
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